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Pressebericht der HZ von Dienstag, 20. Mai 2014

Eine kleine Zeitreise

Mobbing, Gewalt und Liebe: SG zeigt US-Kultfilm als Theaterstück

"Ein echtes Mehrgenerationenstück", wie Dr. Hans -Peter Goldberg es nannte, bringt die Theater-AG "Schillers Freu(n)de in der ehemaligen WCM auf die Bühne. Basierend auf dem US-Kultfilm "Rebel without a cause" von 1955 mit James Dean und Nathalie Wood, haben Schüler des Heidenheimer Schiller-Gymnasiums mit ihrem Stück "Denn sie wissen nicht was sie tun" eine eigene Theaterfassung entwickelt.

Und diese eigene Version gefiel den Premierengästen, angefangen von Kindern bis hin zu den Großeltern, die den Originalfilm kannten. Denn sehr geschickt hatten die Schüler den Streifen aktualisiert auf die heutigen Probleme der Jugendlichen - die, wie sich im Laufe des Abends herausstellte, gar nicht so sehr von den damaligen Problemen abweichen. Der Reiz lag im Vergleich, so gab es zum Beispiel nach wie vor Ärger mit den Eltern, Gewalt und Mobbing, dazu kamen neue Familienstrukturen und soziale Milieus.

"Wir mussten die Filmfassung übersetzen, ein eigenes Theater-skript erstellen und jede einzelne Szene erarbeiten, erzählte Dr. Goldberg zu Beginn der Aufführung.

Das besondere sehr minimalistische Konzept der Inszenierung funktionierte erstaunlich gut: Ein einfaches Bühnenbild mit wenigen Requisiten, denn der Schwerpunkt lag auf dem Spiel. Unterstützt wurde die Handlung durch ein abstraktes Farbenspiel: Je nach Szene und Handlungsort wurde der Hintergrund mit farbigen Scheinwerfern beleuchtet. "Dadurch ist das Stück nicht im Jahre 1955 angesiedelt, sondern könnte überall und jederzeit stattfinden.", so Dr. Goldberg.

Die Handlung des Theaterstücks war natürlich vergleichbar mit dem Film: Vincent Goldberg als Jim Stark, Yasemin Demirhan in der Rolle der Judy Brown und Max Wagner als Plato hatten in dem Stück mit den unterschiedlichsten Problemen zu kämpfen. Häufige Schulwechsel, Mobbing, Gewalt, aber auch Liebe und Freund-schaft werden thematisiert. Sehr überzeugend gespielt wurden nicht nur die Rollen von Jim und Judy, die sich nach einem tragischen Unfall näher kommen - wohl jeder im Publikum nahm auch Max Wagner die Außenseiterrolle von Plato ab.

Erstaunlich war auch, wie gut Marina Mattern, Michael Liebhaber, Sina Haschka und Florian Vogelsang die jeweiligen Elternrollen der Jugendlichen spielen konnten. Vor allem Michael Liebhaber als Jims Vater Frank Stark, der stets unter den Pantoffeln seiner Frau stand, unterhielt alleine schon durch seine Gestik und Mimik.

Die Aktualisierung des Filmes zog sich durch das komplette Theaterstück und sogar in der Pause wurden kleine Videos gezeigt, in denen Jugendliche erzählten, was für sie Liebe, Gewalt oder Vertrauen ist. Die Musik in den Umbauphasen sprang im Laufe des Abends durch die Jahrzehnte, und mit ihrer Alltagssprache holten die Jugendlichen ihr Publikum in die heutige Zeit. Teils zeigten Schüler auch Szenen doppelt - früher und heute. "Ich bin wirklich zufrieden, dass alles so klappt. Aber die größten Sorgen habe ich mir nicht bei den Spielern, sondern bei der Technik gemacht", sagte Dr. Goldberg.
                                                             Joelle Reimer