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Herzlich willkommen!

Nach der Inszenierung von "Bert Brechts "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" im Schuljahr 2012/2013 haben sich Schillers Freu(n)de dieses Jahr einer völlig anderen Thematik, basierend auf einem anderen Genre, zugewandt.

Das aktuelle Theaterstück basiert auf dem US-Kultfilm  

".........denn sie wissen nicht, was sie tun "

von 1955 mit James Dean und Nathalie Wood in den Hauptrollen.

 

Unglaublich, aber wahr - von diesem legendären Streifen existiert(e) bisher keine deutsche Theaterfassung.
"Diese Schüler wissen, was sie tun. Theater-AG verwandelt US-Film in ein zeitgemäßes Theaterstück", titelte daraufhin die HZ.

Unser Schwerpunkt liegt dabei auf „zeitgemäß“ – wir wollten sehen, was an der alten Filmhandlung heute noch aktuell und spannend ist: Der Jugendliche Jim Stark wird von der Polizei betrunken aufgegriffen. Auf der Polizeistation kreuzt sich sein Weg zum ersten Mal mit dem zweier anderer Teenager, die wie er mit ihren Problemen zu kämpfen haben, Judy und John, der von allen nur Plato genannt wird. Jim wird von seinen Eltern vernachlässigt, schon häufig musste er die Schule wechseln. Auf seiner neuen Schule, der Dawson High School, begegnet man ihm mit Misstrauen, nur Judy, die er bei der Polizei kennengelernt hat, fühlt sich zu ihm hinge­zogen. Das merkt auch ihr Freund Buzz, der Jim zu einem „Chicken Run“ herausfordert. Die Kontrahenten der Duells fahren dabei mit je einem Auto auf die Klippen zu, wer zuerst aus seinem Wagen springt, hat verloren. Doch das Duell endet tragisch. Jim, Judy und Plato beschließen, sich zunächst vor der Polizei in einem abgelegenen Haus zu verstecken. ...

Regisseur Nicholas Ray versuchte in „Rebel without a cause“ zu analysieren, warum viele amerikanische Teenager in den 1950er-Jahren bewusst gegen die gesellschaftlichen Normen verstießen.

In der Inszenierung von „Schillers Freu(n)den“ wird der Film nicht einfach nachgespielt: Der Reiz liegt im Vergleich, manches ist ähnlich, anderes nicht: Wir haben Mobbing, Gewalt, Wohlstandsverwahrlosung („Plato“ bekommt statt Zuwendung immer nur den monatlichen Scheck) nach wie vor, aber auch gewandelte Familienstrukturen und veränderte soziale Milieus, in denen Jugendliche heute aufwachsen. Und wir haben, als roten Faden, der die gesamte Handlung durchzieht, die Liebe zwischen Judy und Jim – oder hat sich auch da etwas verändert?

Zur Einstimmung ein Zeitungsausschnitt, der bei Noise der Heidenheimer Zeitung erschienen ist.

Am 16. Mai ist Premiere des Stücks „Denn sie wissen nicht, was sie tun“, das die Theater-AG des Schiller-Gymnasiums aufführt. Momentan wird fleißig geprobt.

Eine provisorisch aufgestellte Bühne ohne Verkleidung, die Rückseite mit weißen Tüchern abgehängt, links und rechts schwarze Stoffe. Ein paar Stühle  und einfarbige Scheinwerfer, die die Szenerie anstrahlen. Ein Großteil der Jugendlichen sitzt vor der Bühne, sie schauen zu, wie einige wenige ihre Szenen spielen. Von Zeit zu Zeit springt eine Schülerin als Souffleuse ein. Es ist die erste richtige Probe in den Räumen der ehemaligen WCM. Zuvor hatten die Schüler der Theater-AG „Schillers Freu(n)de“ des Schiller-Gymnasiums im Klassenzimmer geübt. Dr. Hans-Peter Goldberg, Lehrer und Leiter der Theater-AG, notiert sich einige Stellen, an denen es noch hapert und gibt Tipps, was anders gemacht werden kann.

„Minimalismus ist unser Konzept“, erklärt Goldberg. Natürlich sollen die Bühne und der Raum noch hergerichtet werden, doch in punkto Requisiten wird sich nicht allzu viel tun. „Wir setzen Stoffe und farbige LED-Flutlichter ein“, so Goldberg. Dadurch solle je nach Szene die passende Stimmung erzeugt werden – beispielsweise werden die weißen Stoffwände mit einem kalten, blauen Licht angestrahlt, wenn die Szene im Polizeirevier spielt. Durch einige wenige Requisiten soll das Spiel unterstützt werden, so werden Räume lediglich durch einen Türrahmen angedeutet oder eine Gesprächssituation durch ein paar Stühle. „Auch die beengte Situation der Jugendlichen in ihren Elternhäusern und deren Wunsch nach Entfaltung wollen wir deutlich machen“, sagt Goldberg. Der Schwerpunkt liege dabei auf der Lichtfarbe, dem Spiel selbst und Geräuschen.

Alles wie im Film?

Bei der ersten vollständigen Durchlaufprobe achtet Goldberg darauf, einen Überblick zu bekommen. „Ich will sehen, wie es mit der Textsicherheit aussieht, wie die Charaktere wirken und ob sie laut genug sprechen – einfach mal den Ist-Zustand beurteilen“, erklärt er. Noch haben die Schüler Zeit, für den großen Auftritt zu üben – am 10. Mai ist Premiere. „Wir proben zwei Mal die Woche, donnerstags und samstags“, sagt Goldberg.
Und was sagen die Schauspieler zum Stück? „ Je länger wir uns damit beschäftigen, desto häufiger finde ich Parallelen zu unserer heutigen Welt. Eigentlich beschäftigen Jugendliche heute dieselben Fragen wie damals“, sagt Aurelia. Der Meinung ist auch Franziskus – das Stück sei immer noch aktuell. „Auch heute werden Jugendliche oft von den Eltern belächelt“, sagt er. Interessant findet er vor allem den Entstehungsprozess des Stückes: „Der Film als reines Unterhaltungsmedium ist für mich persönlich schon ganz schön weit weg, ich sehe jetzt eher den tieferen Sinn hinter dieser Geschichte.“ Die jungen Schauspieler geben aber auch zu, dass die Umsetzung nicht ganz einfach ist. Die Filmvorlage solle zwar noch erkennbar bleiben, jedoch müsse ein eigenes, moderneres Stück daraus entstehen.

Eine Menge Text musste gelernt werden, erstaunlich, dass er schon relativ gut sitzt. „Das meiste kommt im Spiel“, sagt Yasemin. Zudem könne man bei diesem Stück viel einfacher improvisieren, da die Sprache der heutigen relativ nahe komme. Und dadurch, dass der Text zum Großteil selbst gestaltet wurde, lässt sich auch einfach mal ein Satz ändern, wenn ihn sich der Schauspieler partout nicht merken kann. „Das Stück wandelt sich auch noch während der Proben, dadurch bleibt es immer spannend“, sagt Michael.

Alles wird selbst gebaut

Die Requisiten und die Bühne werden von den Theaterschülern selbst gebaut und gestaltet. Parallel zu den festen Proben kommt einfach jeder, der Zeit hat, vorbei und baut weiter. Die Schüler haben sich in ihrem Probenraum schon häuslich eingerichtet, weil sie wirklich viel Zeit dort verbringen; sogar eine Kaffeemaschine ist vor Ort. Andere Dinge bleiben da natürlich manchmal auf der Strecke. Perfekt für den Requisitenbau ist der Nebenraum in der WCM – eine eigene Theaterwerkstatt, die gar nicht mal so klein ist. Alte Podeste von früheren Stücken, Holzleisten, Werkzeug und Stoffbahnen liegen dort im ganzen Raum verteilt.

Bis zur Premiere am 16. Mai steht den Schülern und ihrem Lehrer also noch einiges bevor. Die Zuschauerränge müssen gebaut werden, es muss geklärt werden, wo genau die Bühne steht und wie sie letztendlich aussehen soll. Die Platzierung der Scheinwerfer, die Andeutung der Räume und die Übergänge zwischen den einzelnen Szenen müssen geplant werden. Eine Tonanlage muss organisiert werden, eventuell gibt es auch Live-Musik. Der Bau der Requisiten, die Auf- und Abgänge der Schauspieler und technische Lösungen für einzelne Szenen müssen erarbeitet werden. Dann kommen noch die Kostüme dazu, die die Schüler teilweise entweder von zu Hause mitnehmen oder auch vom Naturtheater leihen. Und natürlich wird die Theateraufführung auch beworben: Plakate, Flyer und das Programmheft sind zu gestalten. Die Priorität liege jetzt aber erst einmal darin, das Stück als Ganzes in den Griff zu bekommen, dann kommen laut Goldberg erst die technischen Dinge. „Wir müssen noch viel daran arbeiten, aber trotzdem freuen wir uns schon jetzt über unser eigenes kleines Theater“, sagt er.

Besetzung:
Judy Brown              Yasemin Demirhan
Jim Stark                 Vincent Goldberg
Plato                       Max Wagner
Carol Stark               Marina Mattern
Frank Stark              Michael Liebhaber
Großmutter              Manuela Grelka
Inspektorin Fremnick  Aurelia Donat
Polizeibeamtin Mullen Jessica Reinmüller
Mrs. Davis               Jana Broszka
Mrs. Brown              Sina Haschka
Mr. Brown                Florian Vogelsang
Paul Brown              Valentin Kronberger
Buzz                       Franziskus Bolz
Goon                      Marvin Maucher
Crunch                   Philipp Seidel
Millie                      Annabel Tietz
Professorin              Manuela Grelka
Polizist                   Florian Vogelsang
Zwei Väter              Michael Liebhaber
                            Florian Vogelsang
Licht                      Jonathan Mitschele
Ton und Technik      Alina Korol
                            Laurin Völcker
Regie/Spielleitun      Hans-Peter Goldberg

Premiere ist am  16. Mai 2014 19.30 Uhr in der WCM.